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Einstein- Rosen- Brücke
Schwarze Löcher bieten uns
eine weitere Besonderheit:
Wir könnten nun in das Schwarze Loch steigen und würden in seinen Sog zur Singularität geraten, durch die Rotation bedingt aber nicht dorthin gelangen. Rotierende Schwarze Löcher könnten anstelle der Punktsingularität eine ringförmige Singularität aufweisen. So ginge unsere Reise durch den Verbindungskanal beider Löcher, das Wurmloch. Einigen (eher zweifelhaften) Berechnungen zufolge soll es sogar möglich sein, sich unbeschadet sehr massereichen (> 10 000 Sonnenmassen) Schwarzen Löchern zu nähern, weil hier die Gravitationsbelastung angeblich auf unter 15 G zurückgeht. Wie auch immer und schon in vielen SF- Romanen in den schönsten Farben geschildert, wäre diese Reise leider kein Vergnügen.
Doch scheint es einen
Ausweg aus diesem Dilemma zu geben: Hier kommt uns die Unschärferelation der Quantenmechanik zu Hilfe: im subatomaren Bereich brodelt es heftig! Es entstehen ständig sogenannte virtuelle, entgegengesetzt geladene Teilchenpaare, die sich alsbald gegenseitig wieder vernichten, und das selbst im absoluten Vakuum! Die Energie zu ihrer Bildung leihen sie sich einfach aus dem Vakuum und geben sie bei ihrer Vernichtung wieder zurück. Wenn wir nun diese Fluktuationen etwas unterdrücken könnten, so würden wir die Energiedichte des Vakuums, die nach außen hin Null ist, unter diese "Null- Energie" bringen und wir hätten ein Feld mit negativer Energiedichte.
Felder mit negativer Energiedichte lassen sich im Labor erzeugen. Benutzt wird hierzu der sogenannte Casimir- Effekt, benannt nach seinem Entdecker, dem niederländischen Physiker Hendrik B. G. Casimir. Er zeigte bereits 1948, daß sich zwei ungeladene Metallplatten in sehr engem Abstand in einem Vakuum anziehen.
Im Endeffekt drücken somit von außen mehr Wellen gegen die Platten, als im Zwischenraum ausgeglichen wird, es entsteht hier somit ein Feld mit negativer Energiedichte. Das Anziehen der Platten ist damit auch ein weiterer Beweis für die Existenz der virtuellen Teilchen. Der Casimir- Effekt ist winzig: z.B. bei einem Abstand der Platten von einem Millionstel Millimeter beträgt der Quantendruck nur rund ein Zehntausendstel des Luftdrucks. Wenn man die Platten einander nähert, passen noch weniger Wellen in den Spalt - die negative Energiedichte steigt weiter, zieht man sie auseinander, verschwindet der Effekt. Eine positive Energiedichte, verkörpert beispielsweise durch einen Stern, stellt eine Gravitationsquelle dar und übt anziehende Kräfte aus. Könnten wir Felder mit negativer Energie erzeugen, hätten wir eine Quelle für abstoßende Kräfte und könnten sie zur Stabilisierung eines Wurmlochs nutzen.
Ein Wurmloch ist eine tunnelförmige Verbindung zwischen zwei weit entfernt voneinander liegenden Raumpunkten. Es stellt eine Art Abkürzung in der gekrümmten Raumzeit dar, indem es die Krümmung einfach umgeht. Nach der Relativitätstheorie kann man Licht zwar nicht überholen, aber mit einem Wurmloch ließe es sich austricksen.
Normalerweise wäre ein Wurmloch aber mikroskopisch klein, es hätte nicht mehr als 10-32 mm Durchmesser. Um ein Loch von einem Meter Durchmesser zu öffnen, müßte man es mit einem 10-21 m dünnen Feld negativer Energie umgeben. Allerdings benötigt man zu ihrer Gewinnung die Gesamtenergie, die 10 Milliarden Sterne in einem Jahr freisetzen. Wurmloch- Konstrukteure haben es also nicht sehr leicht! Zur Stabilisierung eines großen Wurmlochs, durch das man ein Raumschiff reisen lassen könnte, wäre mehr Energie erforderlich, als im gesamten Universum zur Verfügung steht. Zumal sich noch weitere Probleme auftun: Durch
ein Wurmloch wären auch Zeitreisen möglich. Bekannt ist bereits, daß bei
Reisen mit relativistischen Geschwindigkeiten der Reisende bei seiner
Rückkehr deutlich weniger gealtert ist als die Menschen auf der Erde. Aber
würde er die Abkürzung durch ein Wurmloch nehmen, könnte er zurückkehren
bevor er abfliegt. Das aber widerspricht erheblich der Kausalität. Das
andere Problem betrifft den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, welcher
besagt, daß die Entropie eines Systems (seine "Unordnung") nur
gleichbleiben oder zunehmen kann. Die negative Energie könnte diesen Satz
aber verletzen: wenn wir zur Öffnung eines Wurmlochs einen stetigen Strahl
negativer Energie erzeugen, müsste nach den Quantentheorien eine zweiter
Strahl positiver Energie entstehen, den wir anderweitig nutzen könnten.
Damit wäre das Perpetuum Mobile geschaffen, was aber nicht möglich
ist.
Es bietet sich in diesem Zusammenhang eine weitere Anwendung der negativen Energie an: man könnte sie als einen futuristischen Antrieb für Raumschiffe verwenden, in Form des vom Raumschiff Enterprise bekannten Warp Antriebes (engl. to warp= verzerren, verziehen).
Die Raumfahrer hätten allerdings ein großes
Problem: sie könnten die Blase nicht steuern oder abschalten, das müßte
von außen geschehen. Es gäbe aber eine Lösung, indem die künftigen
Raumfahrer eine Art Tunnel aus modifizierter Raumzeit zwischen Start- und
Zielort in Unterlichtgeschwindigkeit herstellen (das wäre allerdings kein
Wurmloch!), auf dem Rückflug könnten sie den Tunnel dann mit Überlicht
passieren.
Die negative Energie, wenn sie uns denn zur Verfügung stände, hätte noch einen weiteren interessanten Aspekt. Weil sie eine abstoßende Wirkung auf Gravitation hat, könnte man mit ihrer Hilfe den Ereignishorizont eines Schwarzen Loches öffnen und damit einen Blick auf die nackte Singularität werfen. Das verbietet uns allerdings die sogenannte, vom bekannten Astrophysiker Roger Penrose aufgestellte Kosmische Zensur, welche uns diesen Blick verwehrt. Die Singularität eines Schwarzen Lochs ist ein Zustand, den wir in keinster Weise beschreiben können. Die Umgebung des Lochs, abgegrenzt durch den Ereignishorizont, unterliegt im Gegensatz dazu den bekannten Naturgesetzen . Eine nackte Singularität würde diese Grenze verletzen und ist deshalb nach der Kosmischen Zensur nicht zulässig. Einem Impuls negativer Energie, auf das Schwarze Loch gerichtet, würde deshalb sofort ein größerer Puls positiver Energie folgen, der den Horizont wieder verschließt.
Alle hier genannten Effekte, ob Wurmloch, Warp- Antrieb oder nackte Singularität, sind keine Hirngespinste, sondern Ergebnisse komplizierter Berechnungen vieler ernsthafter und namhafter Wissenschaftler. Es gibt die negative Energie, das zeigt der Casimir- Versuch. In diesem mikroskopischen Bereich kann sie unbeschränkt bestehen. Um makroskopische Objekte wie Wurmlöcher zu gestalten, wären allerdings unvorstellbar dünne Felder negativer Energiedichte erforderlich, die man nicht erzeugen kann. Weil nämlich, wie wir gesehen haben, auf jeden negativen Puls unweigerlich ein größerer positiver folgen muß. Negative Pulse sind darüber hinaus nur sehr kurz, um langzeitstabile Felder negativer Energie zu konstruieren wären unvorstellbare positive Energiemengen notwendig. Wir sind nicht imstande, Warp- Antriebe oder Wurmlöcher zu entwickeln, doch zeigen die theoretischen Betrachtungen, daß sie prinzipiell möglich sind ohne die Naturgesetze zu verletzen - Relativitätstheorie und Quantenphysik eingeschlossen. Vielleicht konnten sich inzwischen hochentwickelte Zivilisationen, an deren Existenz eigentlich kaum Zweifel bestehen können, diese Techniken zunutze machen und sie durchqueren bereits munter unseren Kosmos. Auch dem Menschen könnte ähnliches in unbestimmter Zukunft gelingen. Wer weiß! Alýntý: http://abenteuer-universum.vol4u.de/wl.html Letzte Änderung: 23. Mai 2002 Hiçbir yazý/ resim izinsiz olarak kullanýlamaz!! Telif haklarý uyarýnca bu bir suçtur..! Tüm haklarý Çetin BAL' a aittir. Kaynak gösterilmek þartýyla siteden alýntý yapýlabilir. The Time Machine Project © 2005 Cetin BAL - GSM:+90 05366063183 -Turkiye/Denizli
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