1. Fehler-GRUND:
Nicht wenige
Publikationen schließen aus TEIL-Ergebnissen durch einen
"Rückwärts"-Schluß auf die Ausgangsbeziehungen, daß z.B. die 1.
Maxwellsche Gleichung "überflüssig" ist oder sogar, daß die
Maxwellschen Gleichungen falsch sind.
Solche Aussagen liegen meist in folgenden
Variationen begründet:
a) Lösungen stimmen zwar für "singuläre" Punkte bzw.
Bereiche - sind jedoch nicht allgemein gültig, oder
b) Lösungen wurden bereits unter bestimmten
Randbedingungen und Konventionen zugeschnitten und
fallspezifisch abgeleitet - diese Einschränkungen aber vom
Interpreter für eine allgemein gültige Lösung evtl.
zwischenzeitlich wieder "vergessen", oder
c) Ableitungsversuch der Maxwellschen Gleichungen aus einem
stark vereinfachten mechanischen Analogon (z.B. bewegte dicke
kurze mechanische Planken, siehe Beispiel B1.2), oder
d) Ableitungsversuch der Maxwellschen Gleichungen aus einem
"kombinatorischen Fehler-Paket" aller diesbezüglichen
Fehler-Möglichkeiten a), b) und c)
("Murphy"-worst case, s
iehe Beispiel B1.2)
Beispiele:
B1.1) Ein einfaches Beispiel
aus der Elektrostatik soll zeigen, worin ein häufig gemachter
Fehler beruht: Die elektrische Feldstärke |E| in einem
Plattenkondensator ist das Verhältnis Spannung U /
Plattenabstand d (kann auch meßtechnisch nachgewiesen werden).
Dieses scheinbar allgemein gültige Ergebnis ist jedoch nur
speziell richtig, aber allgemein falsch: Richtig,
wenn wir E exakt in der Mitte des Plattenkondensators
messen, immer falscher wenn wir E im 3-dimensionalen
Streubereich des Kondensator-Randes messen. Für die (elektrostatische)
Formulierung der elektrischen Feldstärke gilt E = - grad
(elektrisches Potential Phi), andererseits stellt E = U / d
nur den extremen Spezialfall einer
Potentialänderung in eine einzige räumliche Koordinatenrichtung
dar. Wenn wir jetzt aufgrund unserer ganz speziell zweifelsfrei
punktuell richtigen Lösung rückwärts schließen würden, daß dann
aber E = - grad (Phi) falsch sein muß, weil es nicht so
aussieht wie unsere Formel E = U / d , dann wird o.g. Trugschluß
offensichtlich.
B1.2) Die verkürzte
Wellengleichung bzw. TEM-Welle ist mit bekannten Einschränkungen,
Randbedingungen bzw. Konventionen (Lorentz) aus den Maxwell
Gleichungen als Spezialfall einfach und sofort abzuleiten.
Als besonders "schönes Beispiel" eines "kombinatorischen Fehler-Paketes"
soll in diesem Zusammenhang auf (auch aktuelle Internet-)
Publikationen hingewiesen werden, wobei nur(!) aus einem
stark vereinfachten mechanischen Analogon (z.B. "CATT's
Bewegungsgleichungen kurzer dicker Planken") mit der verkürzten
Wellengleichung bzw. TEM-Welle die Behauptung aufgestellt
wird, daß die Maxwellschen Gleichungen "überflüssig", "unsinnig"
bzw. "Gewäsch" sein sollen
(!!!) Diese angesprochenen, für
einen erweiterten Lernprozeß durchaus "lehrreichen", "Murphy"-orientierten
Webseiten findet man - neben vielen anderen sehr informativen
und sachlich-korrekten Publikationen - unter Tausenden von
Webseiten auf der 1. Suchergebnis-Seite,
wenn man beim Marktführer "Google" den Suchbegriff:
Maxwell
Gleichungen eingibt.
Man sollte NIE von zugeschnittenen, eingeschränkten bzw. nur
singulär gültigen Ergebnissen (die fallspezifisch oder punktuell
zwar richtig, allgemein aber falsch sind) ausgehen und dann
allgemein gültige Aussagen für zentrale Ausgangs-Gleichungen
treffen wollen. Außerdem sollte man NIE auf das große Wunder
hoffen, aufgrund eines stark vereinfachten mechanischen
Analogons (CATT's bewegte Holzplanken) die gesamte
Elektrodynamik beschreiben zu können. Ein höflicher (indirekter)
Hinweis zu o.g. externen emotionalen Aussagen in Beispiel B1.2)
zu Maxwell sei an dieser Stelle gestattet => Der Autor dieser
Webseite teilt im Prinzip die Aussage des berühmten Physikers
Boltzmann über MAXWELL :
.
"War es ein Gott, der diese Zeilen schrieb ..." => (Anm.:
gemeint waren die MAXWELL Gleichungen)
Zamanda yolculuk © 2005 Cetin BAL - GSM:+90 05366063183 -Turkey/Denizli
.
Anmerkung zu diesem Boltzmann-Zitat über Maxwell: Diese
Aussage wird nach Meinung von W. Stanek kaum oder nur
unwesentlich eingeschränkt durch die Tatsachen, daß
a) sowohl die 3. und 4. Maxwell Gleichung nicht von
Maxwell, sondern von Gauß stammen
b) die 2. Maxwell Gleichung (Induktionsgesetz) nicht von
Maxwell, sondern für transformatorisch induzierte Phänomene von
Faraday, für bewegte Leiter im Magnetfeld von Lorentz etc
aufgestellt worden ist .
c) die 1. Maxwell Gleichung (Durchflutungsgesetz) für
Felderregungs-Quellen (ohne Verschiebungsstromdichten)
nicht Maxwell, sondern Ampere und Oersted entwickelt haben.
Die Genialität der Maxwell Gleichungen liegt primär darin
begründet, daß
d) Maxwell erstmals das Durchflutungsgesetz mit der
Verschiebungsstromdichte dD/dt erweitert hat, wodurch ab
diesem Zeitpunkt auch Wellenvorgänge der "klassischen"
Elektrodynamik exakt beschreibbar waren
e) Maxwell erstmals alle für die "klassische"
Elektrodynamik zentralen Gleichungen erkannt und zusammenfassend
formuliert hat
f) Primär auf der Basis dieser Maxwell
Gleichungen erst Lorentz / Einstein /
Minkowski das "Relativitätsprinzip der Elektrodynamik" erkennen,
entwickeln und in Gleichungen formulieren konnten
g) Die v.a. durch Planck / Heisenberg / Schrödinger
erkannte "Welle-Teilchen-Dualität" in der Quantenmechanik wellen-orientiert
nur im Zusammenhang mit den Maxwell Gleichungen zu verstehen
ist.
Zamanda yolculuk © 2005 Cetin BAL - GSM:+90 05366063183 -Turkey/Denizli
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MERKE: Die Maxwell
Gleichungen sind die Basis
der gesamten "klassischen" Elektrodynamik !
Sie beinhalten jedoch nicht explizit folgende Erweiterungen:
a) die Relativitätstheorie nach Lorentz / Einstein
b) die Quantenmechanik nach Planck / Heisenberg
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Anmerkung: Die Maxwell Gleichungen, (relativistische)
Schrödinger Gleichung,
Klein-Gordon-Gleichung, Proca-Gleichungen etc
folgen direkt als SUBSET ( => Untermengen)
aus der neu-formulierten relativistischen und
quantenelektrodynamischen
Kompakt-Gleichung Re + i Im = 0 by W. Stanek.
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